80.000 Euro ¬auf einen Schlag weg! Das erlebte eine Frau aus Süddeutschland, deren Girokonto durch einen Phishing-Angriff um eben diesen Betrag erleichtert wurde – und diese Fälle von online Betrug häufig sich zunehmend. Dabei sind nicht nur die Banken in der Pflicht, die Konten ihrer Kunden bestmöglich zu schützen, auch der Kunde selbst muss sein Girokonto durch sicheres Onlinebanking schützen; denn nicht immer wird der Schaden von der Bank übernommen. Der Geldblog erklärt Ihnen, wie Sie sich beim Onlinebanking bestmöglich schützen und worauf Sie achten müssen.
Sicheres Onlinebanking – so einfach kann’s gehen
Es gibt einige Maßnahmen, mit denen Ihr Onlinebanking sicherer wird. Dazu sollten Sie immer ein aktuelles und sicher eingestelltes Antivirenprogramm sowie eine Firewall auf Ihrem PC installiert haben. Außer bei Ihrem Telefonbanking sollten Sie niemals eine PIN oder TAN herausgeben – gleich, ob bei einer telefonischen oder einer E-Mail-Anfrage. Selbst bei einer seriös wirkenden Anfrage sollten Sie immer persönlich bei Ihrer Bank nachfragen. Ebenso, wenn Ihr Browser oder die Internetseite Ihrer Bank plötzlich verändert wirkt. Bevor Sie Überweisungen tätigen, sollten Sie die Angaben des Empfängers überprüfen. Und bestenfalls sollten Sie auf unsichere Verfahren wie das mTAN-Verfahren verzichten. Eine Handynummer auf eine andere SIM-Karte umzuleiten, ist für Betrugsprofis ein Kinderspiel. Übrigens ist das auch in dem Fall der hier erwähnten betrogenen Dame passiert: Durch einen Phishing-Angriff erhielten die Betrüger Zugriff auf die Kontaktdaten sowie die Handynummer der Frau und ließen für den Kontobetrug einfach eine neue SIM-Karte aktivieren.
Gibt es sichere TAN-Verfahren?
Neben den herkömmlichen TAN können Banküberweisungen per smsTAN und Banking-App getätigt werden. Das smsTAN-Verfahren ist praktisch, solange Sie sich die SMS mit der jeweiligen TAN nicht auf das Handy senden lassen, auf dem Sie Ihre Geschäfte tätigen. Vom mTAN-Verfahren raten Experten ab, da es in den meisten Fällen nicht ausreichend gesichert ist. Jedoch kann beim App-Banking auch ein ChipTan-Verfahren genutzt werden, das zwar die nötige Sicherheit bietet, für das jedoch ein Extra-Gerät benötigt wird.
Phishing: eine akute Gefahr
Nachdem die Zahl der kontenbezogenen Phishing-Angriffe seit 2006 stetig anstieg und 2011 mit 6.422 gemeldeten Fällen in Deutschland seinen Höhepunkt erreichte, nahmen die Betrugsfälle 2013 auf 4.100 ab. Dies ist jedoch kein Grund zur Entwarnung – im selben Maß, wie neue, sichere Bankingmethoden entwickelt werden, tüfteln die Betrüger an immer neueren und ausgereifteren Maschen. Auch speziell entwickelte Phishing-Viren werden immer häufiger eingesetzt.
Im Betrugsfall reagieren
Für jede Überweisung, die nicht vom Kunden getätigt wurde, haftet prinzipiell die Bank. Haben Sie Ihre TAN-Liste jedoch verloren oder missbräuchlich genutzt, kann die Bank Schadensersatzansprüche gegen Sie geltend machen. Setzen Sie sich mit Ihrer Bank und der Polizei in Verbindung und finden Sie – notfalls mithilfe eines Anwalts – eine Einigung. Achten Sie jedoch immer von vornherein auf eine sichere Anwendung Ihres Online-Kontos, speichern Sie keine mobile TAN-Liste auf Ihren üblichem Handy ab und schützen Sie Ihren PC mit aktuellen Virenprogrammen. Nur so ist Banking wirklich sicher!