Börsencrash damals – und heute?

by admin
Börsencrash damals – und heute?

Es ist schon viel Zeit vergangen seit dem letzten großen Crash an der Börse. Doch in den letzten Wochen verzeichnete man ein steiles auf und ab und bemerkte, wie unruhig die Märkte geworden sind. Auch die bekannt gewordenen Kryptowährungen haben starke Kursschwankungen durchgemacht. Viele können den Crash schon wittern und bereiten sich vor. Denn es stellt sich nicht die Frage, ob es passiert, sondern wann!

Doch wie wird ein Fallen der Kurse verursacht? Es gibt viele Faktoren, die zu einem rapiden Abstürzen führen können.  Im 17. Jahrhundert kam es erstmals zu einer großen Krise: zur Tulpenkrise in den Niederlanden. Auch wenn diese Krise nicht vollständig dokumentiert ist, kann man Parallelen zu den Märkten unserer Zeit ziehen. Es entwickelte sich ein lukratives Terminwarengeschäft mit Tulpen. Viele spekulierten darauf, die beliebten bunten Blumen mit Gewinn weiterzuverkaufen, obwohl die Preise für Tulpen ungebremst stiegen und stiegen. Selbst der normale Bürger, der mit Geschäften nicht viel am Hut hatte, witterte das schnelle Geld und die Spirale wurde immer größer. 1637 platzte die Blase und brachte die damalige Wirtschaft ins Wanken. Was der wirkliche Grund für das Platzen war, ist bis heute nicht eindeutig geklärt.

1869 kam es an der New Yorker Börse zu Tumulten, da der Goldpreis rapide gesunken war und andere Rohstoffe und Aktien mit in den Abgrund zog. Die Auslöser waren fehlgeschlagene Spekulationen von einzelnen gegen den größten Goldbesitzer, die US-Regierung.

Der größte Börsenabsturz der Geschichte überraschte viele Anleger und führte zu einer Weltwirtschaftskrise. Nach jahrelangen Gewinnen im Dow Jones haben selbst Kleinanleger auf langfristigen Profit gehofft. Doch plötzlich brach der Kurs ein und alle Anleger verfielen in Panik und verkauften. Der US-Leitindex befand sich bis 1932 im Abwärtstrend und stellte sich bei 40 Punkten wieder ein. Man hat aus der Depression gelernt und führte verschärfte Regeln ein, wie zum Beispiel das Aussetzen des Handels bei extremen Kursabstürzen.

Im Jahre 2000 überschatteten Bilanzfälschungen und Insiderhandel die Börse. Viele Unternehmen, unter anderem die Infineon, wurden mit Kapital aufgepumpt, ohne einen Wert entgegenzusetzen. Durch Skandale mussten hochgehandelte Firmen Insolvenz anmelden. Anleger reagierten entsprechend panisch und zogen das Kapital ab. Besonders Kleinanleger verloren Vermögen. Die Dotcom-Blase ist somit geplatzt. Die Notenbank in der USA reagierte mit Zinssenkungen, um die Märkte zu beruhigen. Jedoch wurde damit die darauffolgende Immobilienblase heraufbeschworen. Firmen wie Google oder Amazon konnten sich jedoch erholen und überlebten die Krise.

2008 war es dann soweit. Die Investmentbank Lehman Brothers wurde vom Senat nicht vor der Pleite bewahrt. Mit diesen Neuigkeiten stürzte der Dow um 777 Punkte ab. Grund waren die faulen Immobilienkredite bei gleichzeitig steigenden Preisen und Betrugsabsichten der Banken. Es war Mitauslöser der weltweiten Finanzkrise und der Bankenrettung in Europa.

Auch heute häufen sich Manipulationsversuche: Ein Insider berichtet, dass die neuerlichen Börsen- Crashs auf grenzwertiges Handeln zurückzuführen seien. Aufgrund eines Fehlers im Konstrukt des Vix-Index ist es mithilfe angepasster Algorithmen möglich, den Kurs ohne jegliche Transaktion auf und ab zu bewegen und so Kleinanleger um Milliardenbeträge zu prellen. Ob die Behörden nun Konsequenzen walten lassen, wird sich noch herausstellen.

Eines aber ist sicher: Wer den nächsten Crash überleben will, muss sich einen langfristigen Portfoliomix aufbauen, um sich gegen die immer öfter auftretenden Krisen und Manipulationen zu wappnen.

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